Zusammenleben

Mehrere intakte Hündinnen und Rüden leben in unserer Familiengemeinschaft. Manche glauben, dass Hunde in einer Gruppe oder einem Rudel ihre Beziehungen untereinander ganz alleine regeln. Jedoch haben Hunde in einer Familie bei Problemen nicht die Möglichkeit, das Rudel zu verlassen und eine eigene Familie zu gründen. Also muss das Zusammenleben geregelt werden. Das Wissen um Zusammenhänge und Abhängigkeiten fällt leider nicht vom Himmel, sondern wächst mit der Erfahrung und der über die Jahre gewachsenen “Rudelstrukturen”.

Stirbt ein Hund oder ein junger kommt dazu und/oder…, verändern sich diese Strukturen und Beziehungen untereinander ebenso. Hier ist der Mensch gefragt, der sensitiv reguliert und täglich mit Respekt, jedoch ebenso mit der notwendigen Standfestigkeit dafür sorgt, dass keiner seiner Hunde sein Verhalten gegenüber seinen Gefährten zu sehr übertreibt.
Innerhalb dieser Grenzen bewegt sich jedes der Rudel- oder Gruppenmitglieder und kommuniziert weitgehend frei mit seinen Genossen.

Dies heißt:
Setzt der Mensch seine Regeln erfolgreich durch, ist das Zusammenleben überwiegend stressarm und die Hunde kennen ihren Platz untereinander. Sicherheit ist für jeden einzelnen Hund das Wichtigste. Jeder hat dabei sein eigenes Empfinden und seine eigenen Vorstellungen.
Hat jeder Hund seine sichere “Nische” und in kritischen Situationen einen kompetenten menschlichen Hundeführer an seiner Seite, gehört beispielsweise Kontaktliegen der erwachsenen Hunde, Pflegeverhalten untereinander und ausgelassenes Spielen mit zum Tagesablauf.

Zusammenleben mehrerer Hunde kann große Zufriedenheit für alle bewirken.
Doch bedeutet es eine große Herausforderung, allen Bedürfnissen gerecht zu werden und auch die Bereitschaft, für das “Rudelglück” der Hunde und Menschen manch liebgewordene Gewohnheit über Bord zu werfen.

Um für alle Hunde im gemeinsamen Hausstand in Zeiten der Reproduktion – Zucht und Aufzucht – genügend Auslaufflächen und Rückzugsorte anbieten zu können, müssen bei Zuchtabsichten die örtlichen Verhältnisse diese essentielle Vorbedingung erfüllen können. Sowohl im Haus als auch im Gartenbereich. Bei einer großen Rasse wie dem Slovensky Cuvac mit einer möglichen Vielzahl von Welpen ist daher eine bestimmte Grundstücksgröße und Quadratmeterzahl im Haus unabdingbar.

Unsere Hunde können in diesen stürmischen Welpen-Zeiten auf eine Vielzahl an eingezäunten Ausweichflächen rund „um´s Haus rum“ zugreifen. Ist dies für die anderen Hunde in einem Züchterhaushalt nicht gewährleistet, so ist der Stress für alle Beteiligten vorprogrammiert. Denn auch die Mutterhündin und ihre Welpen brauchen in den ersten Wochen nach der Geburt die Ruhe und Sicherheit, nicht ständig von den anderen Hunden in ihrem Kernbereich bedrängt zu werden.

Nach den ersten Wochen haben die Welpen direkten Kontakt zu den anderen „Rudelmitgliedern“; und nun ist es wiederum für diese unerlässlich, den immer anspruchsvoller werdenden Welpen bei Bedarf aus dem Wege gehen zu können. Wie schön ist es dann, einen Gartenauslauf nur für sich zu haben und die Welpen mit einem Zaun dazwischen entspannt beobachten und verfolgen zu können.

Läufigkeiten, Verlagerung der Altersstruktur, Ressourcen etc. verändern immer wieder die Rudelordnung.

Das Zusammenleben unterliegt einem ständigen Wandel, der gleichzeitig Flexibilität und Beständigkeit erfordert.